Sonntag, 25. Oktober 2015

In Gedanken will ich gehen..



Quelle: M.T. Marquart



In Gedanken will ich längst gehen...
hab's 100 Mal im Kopf geprobt.

Blicke in dein Gesicht,
als würde ich dort nach Zeichen suchen,
auf einen Wink von dir warten,
der mir sagt:
Dann geh doch!

Was hält mich?
All die vielen kleinen Wurzeln,
die meine Seele
hinüber hat wachsen lassen zu dir.

All die schönen Momente, 
die sich in meinem Herzen eingebrannt haben,
und unlöschbar mit dir und meiner Liebe zu dir
verbunden sind...
wie ein Stempel, der sich mir für immer
aufgedrückt hat.

All die Tränen,
die ich um deinetwillen,
um unsretwillen vergossen habe,
in der Hoffnung,
sie könnten die beschmutzten Seiten
unserer vertrackten, verfahrenen Beziehung,
rein waschen,
damit wir wieder von vorne beginnen,
all die Verletzungen, die wir uns gegenseitig zugefügt haben,
vergessen könnten,
und uns wieder lieben können,
so, wie damals, als wir uns ganz neu begegnet sind.

Alles schien für uns möglich,
die Welt stand uns offen,
jede Stunde, jeder Tag gemeinsam,
war kostbar für uns wie ein Diamant.
Wie in dem Lied
"Shine, like a Diamond!"
so war unsere Liebe.

Nichts von alle dem, ok...
nicht mehr viel davon,
ist übrig geblieben.

Du kennst mich,
ich kenne dich,
viel zu gut.

Es gibt nichts Neues mehr zu entdecken.
Die Tage sind einer wie der andere,
sie laufen an uns vorbei.
Wir laufen vor einander weg.

Keiner hat dem anderen mehr was mitzuteilen,
nichts von Belang, nichts von Tiefgang.
Hat doch alles keinen Sinn mehr...
klingt es bitter in mir,
immer wieder.

Ich Gedanken will ich längst gehen,
doch mein Herz singt:

Bleib!

Und so gebe ich unserer Liebe
noch eine weitere Chance...
Und mein Herz sagt: Ok.... vielleicht...?

Und ich blicke in deine Augen,
etwas in ihnen signalisiert mir:
Es ist noch nicht zu spät!
 Ich glaube, es heißt:

Bleib!

                                           
                                                                  
                                               M.T. Marquart


 


Donnerstag, 22. Oktober 2015

Das Leben ist ein ständiger Wandel

Quelle: M.T. Marquart - Abendstimmung am Wasser

Die wohl einschneidenste Erfahrung,
die Menschen machen müssen,
ist die, dass im Leben nichts von Dauer ist.

Schon das Kleinkind erkennst du,
wenn sich dein Umfeld und die Anforderungen an dich ändern.
Wenn dir erste Grenzen gesetzt werden.
Du hast mit Trotz und Tränen reagiert.

Wir wollen instinktiv alles festhalten.
Sich zu trennen, ist schwer.
Sich zu ändern und anzupassen, ist hart.

Unser Leben ist eine Aneinanderreihung
von einzelnen Lebensabschnitten.
 Immer, wenn ein Abschnitt zu Ende geht,
ist es einesteils spannend, 
sich auf Neues einzulassen.
 Im Rückblick aber sind wir traurig.
Denn gleichzeitig müssen wir dafür
endgültig etwas hinter uns lassen.
Es kommt nie wieder.

Das eine ist der Preis für das andere, das Neue...

 Selbst wenn du einsiehst,
dass es jetzt und gerade in dieser Situation
das Beste ist, die Veränderung anzunehmen,
ist es trotzdem schwierig,
sich darauf einzulassen.

Dazu gehört vor allem auch,
sich z.B. von einem Menschen zu trennen,
der nicht gut für uns ist.
In loszulassen, heißt, eine Lücke in unser Leben schlagen.
Die Lücke, die dieser Mensch vorher ausgefüllt hat,
heißt es jetzt, zu akzeptieren
und sie mit etwas auszufüllen,
was gut für uns ist.

Wir haben natürlich Angst vor dem, was danach kommt.
Wer kann das schon wissen?

Dankbar zurück zu schauen,
auf das, was wir hatten,
ist Balsam für unser Herz,
das bang dem entgegen zittert,
was kommt.
 
Das Leben ist ein ständiger Wandel.
Ohne Wandel - kein Leben!
Ohne Schatten - kein Licht.

Tröstlich zu wissen, 
dass wir nicht alleine sind im Leben.
Wir sind ständig unter der Obhut der höchsten Allmacht,
dem All-Einen, der über alles wacht,
der alles lenkt und steuert.

Uns kann nichts geschehen.

In diesem Wissen können wir uns jeden Tag
in seine Hände begeben.
Wohl und sicher dem entgegenstreben,
was das Leben für uns bereit hält.
Das ist nicht etwa nur so dahingesagt...
dahin geschrieben...
Weil es sich so gut anhört.

Es ist tatsächlich so.

Wir müssen uns nur darauf einlassen,
uns täglich sagen:
"Gott! Ich gebe mein Leben in Deine Hände!
Du wirst wissen, was gut für mich ist!"

Vertrauen wir ihm,
so, wie wir unserer Mutter, unserem Vater
als Kind vertraut haben.


Und alles wird gut.


                                                      Eure M.T.