Freitag, 4. Januar 2013

Verschlungene Wege

Quelle: Pixelio - Fotograf: M.E.

Vieles, was wir im Leben erreichen wollen,
erreichen wir erst auf Umwegen.

Ich habe mir viele Gedanken darum gemacht,
warum das im Leben so oft der Fall ist.
Ich bin zu der Erkenntnis gelangt,
dass gerade diese scheinbaren Umwege,
von denen wir glauben,
das Schicksal hätte sie uns doch ersparen können,
einen tieferen Sinn haben.

Sie helfen uns offensichtlich dabei,
ganz bestimmte Erfahrungen zu machen,
die wir wohl nicht gemacht hätten,
wären wir auf direktem Weg am Ziel angelangt.

Ich vergleiche es mit der Fahrt auf der Autobahn,
die zwar schnell absolviert werden kann,
dafür aber eintönig und wenig erfreulich ist.

Gerade aber die verschlungene "Lebens-Landstraße"
scheint es zu sein,
die uns die "wahre Natur" des Lebens eröffnet,
uns zu unerwarteten Orten und Abzweigungen führt,
an denen wir sonst gedankenlos vorbeigefahren wären,
ohne sie wahrzunehmen, die uns dazu bringen,
aktiv zu handeln und wichtige Entscheidungen zu treffen,
um unserem Leben neuen Sinn und Tiefe zu geben.   

Wenn wir auch im Leben sehr oft geprüft werden,
wenn unsere Vorhaben durch Verzögerungen,
durch unvorhergesehene Schwierigkeiten
und Probleme erst nach einigen
Umleitungen und Umwegen gelingen,
so stellen wir im Nachhinein oft fest,
dass all diese "Schikanen" trotz alledem
etwas Gutes in sich trugen,
nämlich die Möglichkeit,
alle Facetten des Lebens kennen zu lernen,
um letztlich auch an ihnen zu reifen.

Dazu zähle ich auch die Wege in unser Innerstes.
Auch sie wollen erst "erforscht" und gegangen werden.
Nicht selten entdecken wir in uns Chancen,
Fähigkeiten und Talente,
von denen wir bislang nicht einmal gewusst haben,
dass sie existierten.
Erst die Schwierigkeiten im Leben sind es
- so unangenehm 
und belastend sie uns oft erscheinen mögen -
die uns diese wertvollen Wege
in unser 
Innerstes erschließen und festigen.

Dann erkennen wir uns selbst,
gewinnen an Selbst-Bewusstsein,
erlangen Sicherheit und Weisheit.

Dass es uns allen gelingen möge,
die "Umwege des Lebens"
künftig gelassener hinzunehmen
und Ihren Sinn zu akzeptieren,

ohne ihn sofort zu erkennen,
das wünsche ich mir.

Meine Mutter sagte immer:
"Kind, wer weiß, wofür es gut ist,
dass es dir nicht gelungen ist!
Der Herrgott allein weiß es...!"


Herzlichst Eure

Marie-Therese