Sonntag, 11. November 2012

Er-warten wir zu viel?

Foto "Gegensätze" Quelle: M.T.  Marquart

Viele meiner LeserInnen fragen mich,
was sie denn tun könnten, um etwas zu ändern...

So lange wir nur beim Trinken zusehen und alles hinnehmen,
wird sich nichts ändern.
So lange wir immer nur passiv darauf warten,
dass der andere endlich was gegen seine Alkoholsucht tut,
warten wir lange, oft viel zu lange.
Manchmal ist warten eine gute Sache.
Sich in Geduld zu üben.

Doch in einer belastenden Suchtbeziehung/-ehe
nähren wir PartnerInnen von Alkoholikern gerne falsche Hoffnungen,
pflegen sie, wie kranke Pflänzchen 
auf der Fensterbank.
Wir wollen die Realität nicht wahrhaben.
Wir beschönigen alles.
Wir finden für alles eine Ausrede,
haben für das alkoholbedingte Verhalten zuviel Verständnis.
Nehmen in Schutz und setzen sich ein,
für einen Menschen,
der im Grunde ganz anders behandelt werden sollte.


Ja, gut. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Aber noch vorher sterben wahrscheinlich wir,
weil wir inzwischen alt, selbst krank vor Gram und Ärger,
gleichgültig angesichts des täglichen Elends 
geworden sind.

Weil wir viel zu lange auf   E T W A S  gewartet haben,
von dem wir selbst nicht wissen, wie es eigentlich aussieht.

Wir können nicht loslassen,
aus einer falschen Erwartungshaltung heraus.
Da schwingt auch eine gute Portion Starrsinn
und falscher Ehrgeiz mit,
die Situation trotz aller Schwierigkeiten

meistern zu wollen, zu müssen.

Hilft uns das wirklich was?

Nein.

Ok. Aber was können wir denn eigentlich tun?
Wir könnten aktiv werden.
Damit meine ich: heute, morgen - übermorgen!
aber: nicht IRGENDWANN....

Für wen?
Für uns selbst.
Wir dürfen hier einmal richtig egoistisch sein!
An uns denken.

Raus aus der Misere!
Wie in so vielen Lebenslagen, gilt auch hier:
Wer sein Leben ändern will, der bewirkt etwas.

Du bist wieder Herr deines eigenen Lebens.
Du kann es vollkommen neu beginnen, DEIN LEBEN!
Gott will, dass du dein Leben lebst, denn es ist wertvoll!

Es wieder entdecken - es neu gestalten!
Etwas unternehmen, etwas Neues kennen lernen,
ganz ohne ständig große Verantwortung tragen zu müssen,
schwer, wie ein Stein auf der Brust,
für jemand, dem das gleichgültig ist,
der das alles gar nicht zu schätzen weiß!

Das Zuviel an Verantwortung, das dich niederdrückt,
dir die Luft zum Atmen nimmt,
dich keinen klaren Gedanken mehr fassen lässt,
immer im Gedanken daran,
was er/sie jetzt, gerade in diesem Augenblick
wohl wieder trinkt, anstellt, torkelt, lallt, versumpft irgendwo...?


  • Sag einfach: HALT!
  • Sag: NICHT MEHR MIT MIR!
  • Sag: Ich bin ICH!

Erwarte nichts von anderen.

Aber: tue alles - für Dich!

Denn du bist der einzige Mensch,
auf den du dich verlassen kannst!

Lerne, dir selbst wieder zu vertrauen.
Dann brauchst du das alles nicht mehr!
Und dieses ständige
Verantwortung-übernehmen-müssen
verliert dann plötzlich seinen Sinn.

Denn jeder ist nur für sich selbst verantwortlich.

Auch du...

M.T. Marquart

Freitag, 2. November 2012

Erloschene Liebe





Quelle: M.T. Marquart


Wo bist du, wenn nicht bei mir?
Was willst du, wenn nicht mich?
Was fühlst du, wenn nicht Liebe?

Woran denkst du,
wenn du so weggetreten bist?
Was geht in dir vor,
wenn du dich zurückziehst?

Wer bist du,
seit du nicht mehr du selbst bist?
Wohin treibt es dich,
wenn es dich von mir wegtreibt?

Tausend Fragen,
auf die es nie eine Antwort gibt.

Aber eine Frage gibt es noch:
Warum bin ich noch hier?


                                                      M.T. Marquart