Alexander Klaus / pixelio.de |
Fragen, die uns Angehörigen oft wie heißes Blei auf der Seele brennen, und sehr oft für immer unbeantwortet bleiben:
"Warum trinkst Du immer so viel?
und:
"Warum kannst Du damit nicht mehr stoppen und
verlierst komplett die Kontrolle?"
"Warum fällt es Dir schwer, generell damit aufzuhören?"
"Was gibt Dir denn eigentlich der Alkohol?"
"Warum belügst Du mich für den Fusel!"
"Ist Dir der Alkohol wichtiger als ich?"
Gerade in den vergangenen Feiertagen mussten wir Angehörige uns viele dieser und noch weiterer, beklemmender Fragen erneut stellen.
Wir stellen sie dem Falschen. Wir stellen sie uns selbst!
Nur selten richten wir diese Fragen an den, der sie beantworten könnte.
Nur selten kann der betroffene Trinker offen darüber reden.
Sie gehören zum TABU-Thema, für ihn vor dem UMFELD, den anderen,
und auch für ihn selbst
in seiner selbstkritischen Beurteilung.
Die Fragen sowie auch die Antworten werden peinlich vermieden, so, als handele es sich um ein großes, hässliches Geheimnis,
dass niemand erfahren darf.
Eine SCHANDE, etwas UNAUSSPRECHLICHES, etwas VERBOTENES...
Die Angehörigen und die Familie "verstehen" ja sowieso nicht, warum.
Sie stehen "draußen".
Wissen ja nichts von all dem Desaster mit dem Alkohol.
Und das soll auch so bleiben, wenns nach dem Trinker geht.
Es stört seine heimliche Beziehung zum Alkohol, die fast wie eine heimliche Liebesbeziehung behandelt und gehütet wird.
Die Scham und die Maßlosigkeit, die diese Beziehung zum Alkohol prägt,
will/darf nicht an die Öffentlichkeit getragen werden.
Unter keinen Umständen!
Der Trinker selbst will nicht als Alkoholiker bezeichnet werden!
Alkoholiker sind haltlose, süchtige Menschen, die alles verloren haben.
Von ihnen hat man sich abgewendet. Keiner will was mit ihnen zu tun haben.
SO
will/darf man nicht sein
und
SO IST MAN DOCH NICHT !
Dass man so nicht ist, wird verteidigt bis zum Letzten!
Dafür wird alles verraten und verkauft,
werden alle belogen und betrogen, beschissen und verarscht,
hinters Licht geführt und wird Theater erster Güte gespielt!
ALLES TUT MAN DAFÜR, DASS DAS NICHT RAUSKOMMT!
Welches armseliges ARSCHLOCH
er im Grunde doch nur noch ist!
So armselig, dass es längst zum HIMMEL SCHREIT !
Die Familie hat Engelsgeduld...
Sie liebt, sie hängt an ihm, sie kämpft, fleht und weint,
sie lechzt nach Gefühl und LIEBE...
aber sie weiß nicht...
dass er das alles längst nicht mehr empfinden kann...
Er hat es... nicht mehr im Sortiment.
LIEBE IST AUS.....
Gefühl ist nicht lieferbar...
Sie weiß es nur nicht.
Ist das eine Gnade?
Ist das eine Gnade?
Wie lange wird der Trinker das noch für sich behalten?
Er wird es genau noch so lange für sich behalten,
bis er herauskommt, dieser ganze Wust an Verstrickungen und fatalen Suchtzwängen und die Tatsache, dass er ohne Alkohol
eigentlich nicht mehr lebensfähig ist.
Und - dass die Familie in Wahrheit keine Rolle mehr dabei spielt,
außer vielleicht die einer Kulisse,
um ihn nach außen ihn abzuschotten und zu schützen.
JE länger UMSO LIEBER...
So ist es.
ALLES ANDERE sind ILLUSIONEN.
Schluss. Basta. Aus die Maus.
Verstehen wir das, dann:
Dann müssen die obigen Fragen nicht mehr beanwortet werden.
UND KÖNNEN WEITER LEBEN.
Für uns selbst.
MIT ALLEM
BEDINGUNGSLOS.
Eure M.T.
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