Donnerstag, 24. Februar 2011

Blackout für die Liebe


Weiß gar nicht mehr,
wann und wie
ich eigentlich nachhause gekommen bin.

Kann mich nicht erinnern,wo ich überall war,
mit wem ich gesprochen, getrunken
oder... gestritten habe.

Weiß nur noch,
dass ich irgendwann ziemlich betrunken war,
mit einer fremden Frau spät in der Nacht,
in ihr Auto gestiegen und in einer unbekannten Gegend gelandet

und mit zu ihr in die Wohnung gegangen bin.

Dort zog sie mir die Schuhe aus
und warf mich auf ihr Bett,
und der Duft ihres schweren Parfüms
ließ mich all meine Bedenken vergessen
und mich annehmen, ich sei ein toller "Hengst".

Das Glas mit starkem Alkohol in meiner Hand

füllte sich irgendwie wieder von selbst.
Habe ich es nur geträumt,
dass sich diese Frau nackt zu mir legte?
Vage Bilder von unbekannten Zärtlichkeiten
und feuchten Küssen haften noch in meinem Kopf.
Zurück bleibt dieses Gefühl von Schuld und Schäbigkeit.

Habe ich es wirklich mit ihr getrieben?
Ich schäme mich, wenn ich daran denke,
und gleichzeitig fühle ich eine dumpfe Erregung,
süß, verrucht und...
Ekel vor dem, was ich tat
letzte Nacht.
Verdorben, versaut, zerstört ist mit einem Schlag
alles, was mir bisher doch so wichtig war.

Dabei liebe ich meine Frau, ja,
das tue ich wirklich!
Und dennoch muss ich mich jetzt,
wieder nüchtern und klar, verzweifelt fragen:

Habe ich sie tatsächlich letzte Nacht im Suff betrogen?
Und falls ja - mit wem?
Niemand kann mir das je beantworten.
Die Schuld liegt nur bei mir
und nichts auf der Welt
kann mich davon freisprechen.                                  

Wie sehr bereue ich diese letzte Nacht!

Könnte ich die Zeit doch nur zurückdrehen,
dann wär ich gestern so gerne nüchtern geblieben,
dann könnte ich meiner lieben Frau
und meinen süßen Kindern
wieder in ihre lieben Gesichter blicken,
ohne mich für etwas schämen zu müssen,
an das ich mich nicht einmal erinnern kann.
                                             
Ein unbekannter Alkoholiker

1 Kommentar:

  1. Furcht und Hoffnung

    Geboren aus Träumen
    erwachen taumelnd meine Sinne.
    Gelockt in Gier, entlassen aus der Gefangenschaft verruchten Seelenchors.
    Gefühle wie im Nebel sich verlieren.
    Und Dunkelheit beginnt
    nun ihre Symphonie zu spielen.
    Licht sich spiegelnd
    im Schatten seiner Eitelkeit.

    Nur einmal erleben was Liebe mir verwehrte.
    Diesen Weg der mir nicht glückte,
    ein zweites mal zu gehen.

    Es ist, wonach mich sehnte.

    H.N.

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