Jemand ist abgestürzt.
Jemand, den wir mögen.
Vielleicht sogar jemand, den wir lieben.
Ein Sturz geht immer mit Verletzungen einher.
Abstürze in die Sucht - Rückfälle -
verletzen nicht nur denjenigen, der abgestützt ist,
sondern auch die, die sich um ihn sorgen, ihn beschützen,
ihn "kontrollieren".
Sie stützen gemeinsam mit ihm ab.
Es ist, als ginge die Welt unter.
Alle Hoffnung, die man in denjenigen gesetzt hatte,
ist mit einem Schlag zunichte.
Man ist geschockt!
Man ist unsagbar von der Person enttäuscht!
Man fühlt sich betrogen, verarscht.
War alles umsonst?, fragt man sich.
Man sucht die Schuld bei sich selbst.
Was habe ich übersehen?
Gab es Vorzeichen?
Was habe ich als Angehörige/Partner falsch gemacht?
Hätte ich es verhindern können?
All diese Fragen bringen uns nicht weiter.
Sie ändern an der Tatsache nichts,
dass nun alles wieder von vorne beginnt.
Man sollte folgendes wissen:
Ein Rückfall ist nicht bei jedem gleich.
Sucht spielt sich auf vielen Ebenen ab.
Physische, psychische und gesellschaftliche Faktoren und Auslöser.
Sucht spielt sich auf vielen Ebenen ab.
Physische, psychische und gesellschaftliche Faktoren und Auslöser.
Was mache ich als Angehörige/r?
Machen Sie auch dem Trinker nun keine Vorwürfe!
Versuchen Sie, mit ihm in Ruhe über seine Sorgen
und Probleme zu sprechen.
Ermutigen Sie ihn, zum Rückfall zu stehen.
Der Trinker sucht immer Gründe zum Trinken,
aber es gibt keinen Grund wieder anzufangen.
Versuchen Sie dies dem Alkoholkranken zu erklären,
führen Sie Gründe auf, die gegen das Trinken sprechen.
Der sofortige Rückfall
Manche Alkoholkranke haben nach einer Zeit der Abstinenz
ein starkes Verlangen nach Entspannung und Erleichterung.
Hat sich das Gedankenspiel (soll ich trinken oder nicht?)
letztlich zum ersten Schluck durchgesetzt,
gibt es kein Halten mehr.
Es wird hemmungslos getrunken,
bis die eventuelle Zufriedenheit wieder da ist.
Das heißt im Klartext, nur starkes "Volllaufenlassen"
kann die vermeintliche volle Befriedigung schenken.
Der Alkoholkranke hat Nachholbedarf.
Der stufenweise Rückfall
Er beginnt wie der sofortige Rückfall.
Doch meist können die Betroffenen ziemlich schnell
wieder von der Droge ablassen.
Jedoch in Gedanken malt sich der Betroffene wieder aus,
wie schön es sein könnte,
wieder Entspannung zu finden
und greift wieder zur Flasche.
Meist liegen zwischen dem ersten und zweiten Rückfall Wochen.
Jetzt werden jedoch die Abstände
zwischen den einzelnen Rückfällen
immer kürzer und irgendwann
wird jeglicher Widerstand aufgegeben.
Der Alkoholkranke fällt in sein altes Trinkverhalten zurück.
Der schleichende Rückfall
Der schleichende Rückfall
Es gibt Alkoholkranke, die irgendwann meinen,
wieder kontrolliert trinken zu können.
Folgendes Beispiel soll
den schleichenden Rückfall verdeutlichen:
Herr X hat vor einem halben Jahr
seine Langzeittherapie abgeschlossen.
Abends besucht er nach wie vor
regelmäßig seine Skatrunde im Gasthaus.
Seit seiner Therapie
hat er dort immer Wasser getrunken.
An einem Abend,
als es besonders fröhlich und ausgelassen zuging,
bestellte er sich ein Bier.
Es blieb auch bei diesem Bier.
Da es ja nun einmal gut gegangen ist,
bestellte sich Herr X fortan jeden Abend
zum Stammtisch ein Bier.
Das ging über Wochen gut.
In dieser Zeit erlebte Herr X jedoch
in sich einen gewaltigen Druck.
Könnte er nicht, wie die anderen auch,
zwei oder drei Bier trinken?
Er verwarf diese Gedanken wieder,
weil er ja wusste, was damals mit ihm passiert war,
als er mehr getrunken hat.
Mit der Zeit wurde jedoch der Wunsch nach mehr zur Quälerei.
Er gab dem Wunsch nach
und verfiel wieder in sein früheres Trinkmuster.
Quelle: http://www.a-connect.de/ruck.php