Mittwoch, 22. Dezember 2010

Weihnachten

Quelle: pixelio - Fotograf: Harry Hautumm


"Weihnachten" bringe ich mit vielen schönen und
angenehmen Dingen in Verbindung:


Besinnlichkeit, Vertrautheit, Erwartung,
sich wieder näher kommen, sich etwas geben,
sich einander zuwenden, Zeit füreinander haben,
Gefühle, Stille, Liebe, Zärtlichkeit,
Vertrautheit, Zusammengehörigkeit...

Erinnerungen an unsere Kindheit steigen in uns auf,
mit unserer damaligen, unvoreingenommenen Einstellung
zu Kirche und Glauben,
und zu Gott, für den es in unserem erwachsenen Leben
gar keinen Platz mehr zu geben scheint.

Wir spüren gerade jetzt, in der Vorweihnachtszeit,
was wir damit verloren haben,
dass wir keinen Glauben mehr besitzen,
in nichts und in niemand.
Wie leer ist unser Leben, wenn wir das feststellen!
Eine Leere, die uns auch das prachtvollste Geschenk
nicht auf Dauer ausfüllen kann.

Woran sollen wir aber noch glauben in der heutigen Zeit?
Wer gibt uns denn die Sicherheit und das Vertrauen,
wenn nicht die Menschen in unserer unmittelbaren Nähe?

Vielleicht aber haben wir das Vertrauen zu ihnen verloren,
sind enttäuscht oder belogen worden,
haben uns verbittert abgewandt und uns entschlossen,
ohne sie weiter zu leben in der Überzeugung,
dass es besser ist, alleine zu sein, als verletzt zu werden.

Dabei haben wir aber etwas wesentliches vergessen:
Wir alle, jeder einzelne von uns, macht Fehler!
Wir alle, jeder einzelne von uns, ist manchmal unehrlich.
Wir alle, jeder einzelne von uns, tut Dinge aus Angst,
Nachteile hinnehmen zu müssen,
in den Augen der anderen als Versager dazustehen.
Wir alle, jeder einzelne von uns, ist fehlbar und schwach.

Wenn wir aber gerade das als Schwäche akzeptieren,
und uns daran erinnern wollten, dass auch wir Fehler machen,
so wie die, denen wir angeblich nicht verzeihen können,
dann erkennen wir, dass auch wir Verzeihung nötig haben.

...wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Verzeihen ist Loslassen.
Verzeihen ist Größe.
Verzeihen ist Freispruch.
Verzeihen ist Liebe.
Verzeihen ist Heimkehr und Zuwendung.

Indem wir verzeihen, lassen wir los,
von unserer Verbohrtheit und unserem falschen Stolz,
von unserer angeblichen Härte
und Unnachgiebigkeit,
von unserer Perfektion
die es nicht gibt -
und erkennen,
wie schön es ist,
wenn wir uns wieder
ohne Vorbehalt zuwenden können,
den Menschen,
dem Glauben und damit auch Gott.

Was gibt es Schöneres zu Weihnachten?

Ich wünsche Euch ein glückliches und
befreites Weihnachten!


Eure
Marie-Therese

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