Donnerstag, 19. Februar 2009

Endlich klar sehen!




Als Bernd die ambulante Therapie heimlich abbricht,
stürzt der Himmel über mir ein!
Welcher Himmel?

Es war kein Himmel, eher eine Hölle,
in der ich schon seit einiger Zeit sitze und brate!
Warum aber ist mir plötzlich so kalt?
Mein Herz friert, meine Zähne klappern...

Was in aller Welt hatte ich denn geglaubt?
Dachte ich, es wäre so einfach?
Ihn so einfach umdrehen, mir nichts dir nichts?
Schnell mal vom Suff abbringen,
nur weil ich ihn so sehr liebe?
Pah! Wo habe ich da nur hingedacht?

Ich fühle mich trotzdem so abgelinkt -
als hätte Bernd mich mit einer anderen Frau betrogen!
Es fühlt sich auch genauso an...
Warum ist das so?

Ich hasse es, hinters Licht geführt zu werden!
Natürlich nehme ich es persönlich, was sonst?
Dass Bernd wegen dem Suff auch noch als "krank" gelten soll,
leuchtet mir nicht ein! Er hat mich verarscht!
Voll für dumm verkauft!
Von wegen krank! Er weiß genau, was er tut, verd.....

Was denkt er sich eigentlich? Meint er tatsächlich, ich bin blöde?
Doch! Ich bins! Bins gewesen - bis heute!
Begreift er nicht, wie er mich damit trifft?
Mein Vertrauen hat er mißbraucht - ganz einfach!

Meine Wut kocht in mir hoch und die ungeweinten Tränen
drücken mir fast die Luft ab!
Wieder habe ich seine Versprechungen geglaubt, nur allzu gerne!
Zum wievielten Male? Ich habe aufgehört, es zu zählen.
Wie sehr hatte ich gehofft, alles würde gut.

Er kann noch heute seine Sachen packen und abhaun!
Ja, rauswerfen werde ich ihn! Hochkantig!

Aber du liebst ihn doch! heult mein Herz und es sticht in meiner Brust.

Und meine innigsten Gefühle für Bernd fangen an,
vor meiner inneren Bühne Revue zu passieren!
Auch das noch, stöhne ich auf.

Sentimentale, rosa Bilder voller Liebe und Glück!
Innige Momente der Zweisamkeit!

Als würde ich das nicht alles zur genüge kennen!
Pfeif drauf! Zwecklos ist das alles!

Er ist alleine besser dran, und du auch! tönt mein Verstand.
Jetzt weiss ich auch, warum er sich unbedingt seine Wohnung behalten wollte!
Rückzugsmöglichkeit, das wollte er. Er ist durchschaut, jawohl!

Dann geh doch! schreie ich innerlich und breche gleichzeitig zusammen!
Sie kommt langsam auf mich zu, diese Panik vor dem Alleine sein!
Diese Gewißheit, ihn zu verlieren, reibt mich innerlich auf.

Ich fange lieber gleich damit an, seine Sachen zu packen
und mit jedem Stück, das ich wie in Trance einpacke,
wandert ein Stück Herzblut von mir mit in die Plastiktüte...
Verloren, unwiederbringlich...

Was tust du denn da??
bäumt sich meine Liebe für Bernd auf.

Womit habe ich das nur verdient!
schaltet sich jetzt der "Selbstmitleidsmodus" dazu.

Selber schuld, sich wieder an einen Säufer zu hängen -
lass ihn endlich sausen!

mahnt mein Rest von Vernunft und ich schalte die Gefühle ab,
für ein paar Minuten...

Länger gehts heute noch nicht.
Doch jeden Tag ein bisschen länger.

Bis, ja, bis Bernd und sein Suff raus sind aus meinem Leben.
Irgendwann schaffe ich es und lasse ihn nicht mehr herein in dieses Leben,
das doch ohne ihn so sinnlos erscheint...

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